9 / 11
2018
mein gelbes hemd
läuft ein
in kleine arme –
schrumpft zu dem
was in mir fällt.
ich rolle mich in fell
besticke pergament –
ertaste fäden
und verlese:
kristall steht rot und
nacht in ruß.
bald.
sagt angst,
die enge
flüstert mich in
birkenwald.
verirrt,
die kompassnadel
nur aus holz.
alles steht in heißer luft
flattert oder fällt
marschiert oder joggt
und zählt die vielen.
gerechtes laub
ein gelber schrein.
ich habe gelb studiert
den schwarzen vogel.
ich mag die lieder der vierziger
sagt die junge frau auf sendung
die eleganz der zeit –
der vogel fällt vom baum
noch langsam schwebend
wie ein blatt zunächst.
er glaubt den fall nicht
weil er fliegen kennt –
fliegen auf wunden worten.
chemtrails
ein lot blei im kopf
verkehrt
unfliegbar
marschieren bilder.
fragentwurf:
mein tun mein außen
im november der roten konturen?
herbstlicht
ist jetztlicht
tiefstehend. es sticht
ins auge blended und
ich gestehe
einen warmen fischbauch
will ich bewohnen und durch
ein meer geschwommen werden
in ein land wo zwischen worten
ein park liegt dort
lese ich die namen.
9 / 11
2019
rückblick
ein schlüssel
gelb das moos
der baum
auf der anderen seite
des nicht:
keine hades nein,
nichts ist düster
an jenem. eher blau. doch
der schnitt ins jetzt
reißt uns wie ein wolf –
einschlag
eisenrot zement zen
grau fallende
schreie stumm.
aus höchst
in nicht. mitten
durch.
ein mehl zerstopfter schrei,
ein gesicht fremd und ich
erstarre in weiß, atme nicht.
nur flach seitdem.
die sinne pergament,
wähle ich den ruhigen
schnitt. gehe
und tränke die lobelien.
einhalt. dem was ist. und kommt.
doch das rot,
das tiefe rot später zeit,
stößt mich wandel
treppen schwarz in
unsicht.
in einem keller voller mehl
tauft die angst mit lösch
wasser.
angst um alles
und besonders um rot.