meiner mutter
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im lamettaschloss
ein leeres kleid
du stehst
auf luft
ein abgewandtes
märchen. du bist
artesisches meer
ungeboren
unerzählt
in knopfschachteln
ein rosengraues pferd
aus glas
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dein mondgast
eine frau aus myrrhe
die hand ein eukalyptusblatt.
sie hält den spiegel und
fängt monde ein.
untergegangene
spielt sie dir zu.
wind aus lametta
alle fäden lege ich
zurecht
beiße silber bis aufs blei
nähe dir ein kleid aus mir
und verwünsche es.
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stehe in einem fluss
der wind knie
hoch.
dein kleid
treibt an mir
vorbei
silberfäden
tanzen strömung nach
zeichnen deinen fortgang.
MUTTER ICH
bin müde.
geh zur ruh.
ein großer see die
ständigen wiederseen.
die blauen grotten
deiner hände halten
meine zeit
gedeckte gabentische
tischlein nimmersatt.
mir ist weh davon.
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silber ausgelutschtes
blei giftet mich.
ich mag nichts sein
außer mond
sein fremdes licht.
ich begleite
den verschwund
im takt ausgeweinter
zeit.
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zwischen sonnen zu sein
und nichts zu sagen. außer.
ich wäre lieber nacht gewesen.
so kenne und suche ich
dich in nachtzügen vorbei
an streuschrift unlesbarer
entwürfe deiner selbst.
ich suche die zeichen
nach grund und rezeptur.
starre in angst
ich hätte dich nur
erfunden.
den silbertag.
das blei. ein gürteltier. oder
eine prinzessin aus marzipan
die zergeht im
artesischen meer.
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