I
ich esse gerne schatten
aus aprikosenkernen und innere
das insekt
aus dem biss rennend aus dem
kernschatten der frucht huscht es in
klebrigem saft über den kinderarm –
mahnt zersetzung mit
vielen füßen und einer
schwarzen zange
und ich
schreie außer mir
denn das schnelle schwarz
nimmt der frucht das licht
für alle zeit.
II
schatten ist sammelraum
an wartetagen
dann sage ich dir
du mußt schon selber leben
ich kann dir nicht eimerweise
papier in den reissenden fluss kippen
damit du spitzhackig
darüber laufen magst
es gibt kein trockenes ufer mehr
auch so nicht.
III
schnee
esse ich aus
schalen der inuit
vornehmlich aus nunavut.
zeichne linien weiß auf weiß.
bin jeder stein.
blauschattig
schneefarben.
IV
mein herz
sticht
in etwas
das zwillingsherz
blutet
aus.
es wird heiß und hell
und ich sehe meine mutter
die fegt schatten über
lichtflecken
fegt und
fegt schatten über alles licht
geschichten und beschichtung
sie fegt
und fegt
bis uns aller schatten bis zur brust steht
und wir treten kamillenkraut
unter unseren absätzen
zu barer münze
abzurechnen
so lange treten wir
und ein vorhang fällt
und wind kommt auf
und bläst den staub vom schatten
und die schatten vom gelb –
milchtrübes licht
ist was bleibt.